Nach
einem herzlichen Abschiedsfest treten wir in der Nacht zum 19.11.1942
die Heimreise über Smolensk-Gomel (dort 8 Tage Zwischenaufenthalt)-Brest
nach Berlin an, wo wir am 9.12.1942 eintreffen und in die Kasernen
Lankwitz gelegt werden. Nach sorgfältiger Personalregistrierung
verbleibt och reichlich Zeit zur Besichtigung der Reichshauptstadt,
am 22.12.1942 geht es in Festtagsurlaub.
Das
Jahr 1943 beginnt mit der Kommandierung zur Kriegsschule, Abreise
am 7.1.1943. Ankunft in Göppingen zwei Tage später. Zunächst
werden alle Teilnehmer zum Auswahllehrgang nach Resik(?) überführt.
Waffenausbildung und Infanterieschule sind hier Hauptausbildungszweige.
Am 2.2.1943 Rückfahrt nach Göppingen, wo der 14. K.O.N.
Lehrgang beginnt. Dienstgestaltung und Lehrbetrieb recht einseitig,
des öfteren Schulungsfahrten ins Gelände, dabei Besuch
ehrwürdiger, historischer Baudenkmäler (Hohenstaufen in
Stuttgart). Nach bestandenem Lehrgang erfolgt Versetzung zum Luftgau
XI, dort lassen wir zunächst 14 Tage untätiges Kasernendasein
(Osdorf) über uns ergehen, bis wir am 4.5.1943 zur Eisenbahnflak
(122) weitergeleitet werden. Zuführung zur Neuaufstellung nach
Hamburg-Rissen, damit verbunden Umschulung auf 12,8cm. In diesem
Rahmen werden nacheinander verschiedene Lehrgänge besucht,
im Mai 1943 Berlin-Friedrichshein, und im Herbst Stolpemünde
und Berlin-Heiligensee. Während der Zugehörigkeit zur
Batterie erst in Flensburg, danach in Hamburg-Eidelstedt und Waltershof
eingesetzt. In dieser Stellung wird die Luftoffensive auf Hamburg
(28.7.-4.8.1943) ohne Verluste überstanden. Nach Rückkehr
vom Herbstlehrgang zur Batterie, die inzwischen nach Berlin-Tegel
verlegt hat, erfolgt Versetzung nach Lübeck zur Heimatflak.
Am
30.09.1943 zum Offizier befördert, geschieht hier Verwendung
in vertretungsweisen Batterieführungen, u.a. in Schlütup,
Rangenberg, Blankensee, Travemünde, wo im Sommer herrliche
Tage am Ostseestrand verlebt werden. Im Juli 3 Wochen Kommandierung
nach Hagenow zum dort eingerichteten Auffanglager, Verwendung als
Adjutant, starker Abwicklungsbetrieb!
Am
20. Oktober 1944 in Marsch gesetzt nach Berlin, Meldung bei Fsch.
A.O.K. 2 in Wannsee, wo die Zuteilung zum Granatwerfer Lehrbataillon
Weißewarte/Stendal verfügt wird. Im Rahmen der neuen
Umschulung Teilnahme an einem Lehrgang in Horb/Neckar, und schließlich
am 20.12.1944 folgt die Versetzung zum I. Fsch. Korps nach Italien.
Gelegentlich eines neuen 2-monatigen Lehrgangs lernt man die Schönheiten
des Hochgebirges kennen, die bräunende Sonne wird viel genutzt.
Nach dem Lehrgang Verwendung an der Front, wo wir nach 14-tägiger,
überwältigender Feindoffensive am 23.04.1945 südlich
des Po in Gefangenschaft kommen.
Nach
3 ½ monatigem Aufenthalt hinter Stacheldraht der in verschiedenen
Lagern Italiens (Pisa, Florenz) verbracht wird, findet die 7jährige
Soldatenzeit mit der Entlassung am 12.8.1945 aus Bad Aibling/Oberbayern
ihr wenig stolzes Ende…
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ENDE -
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