22. ID

Geschichte der 22. Infanterie-Division

 

1935
Die 22. ID wird am 15.10.1935 in Bremen aufgestellt.

1936
20.04.1936 Paradeaufstellung mit nachfolgendem Vorbeimarsch sämtlicher Truppenteile in der Parkallee vor dem Kommandeur Generalmajor Strauß

1938
13.03.1938 Heldengedenktag. Gedenkfeier auf dem Kasernenhof in Huckelriede. Ansprache des Kommandeurs Generalleutnant Strauß.

07.10.1938 Das IR 16 besetzt den Abschnitt IV des Sudetenlandes. siehe
Der Einsatz im Sudetenland

1939
12.03.1939 Heldengedenktag. Gedenkfeier auf dem Kasernenhof der Panzerabwehr-Abteilung 22 in Huckelriede. Ansprache des Kommandeurs Generalmajor Graf von Sponeck.

Das verstärkte IR 16 nimmt an der Schlacht an der Bzura im Polenfeldzug teil: siehe Der Polenfeldzug

Am 18.08.1939 verließ das Infanterie-Regiment 16 die Garnison und stellte sich, verstärkt durch 4./ Artillerieregiments 22, 2./ Pionierbataillon 22 sowie durch Teile der Nachrichtenabteilung 22, 1 Zug 2./ Sanitätskompanie 22 und 1 Zug Nachschubkompanie 22, im Raum Sagan-Sorau in Schlesien für den bevorstehenden Feldzug gegen Polen bereit. Das IR 16 war der 7. Fliegerdivision als OKH-Reserve der Heeresgruppe Süd unterstellt.

Der Krieg begann für das Regiment am 12.9.1939. An diesem Tage wurde es nach einem Fernschreiben des Lw. Führungsstabes Ia Nr. 4552/39 geh. vom 12.09.1939, 20.20 Uhr in Transportmaschinen vom Typ Junkers 52 verladen und gegen 10.00 Uhr am 13.09.1939 landete das IR 16 auf dem Flugplatz Pabianice bei Lodz. Die deutschen Erdtruppen hatten die Stadt Lodz bereits genommen, so dass es nicht zum Kampf gegen den Feind unmittelbar bei der Landung zu kommen brauchte. Das Regiment erhielt den Auftrag, den Schutz der Stadt nach Norden und Nordosten zu übernehmen sowie sich als Armeereserve (8. Armee) auf ein Eingreifen in den Richtungen Strykow und Zgierz vorzubereiten.

Gleichwohl war der Einsatz wegen einer vorübergehend auftretenden Krise dringlich. Über Lowicz ging es am 15.9.1939 im Verband der bayerischen 10. Division im Sturm über die Bzura ostwärts Sobota, Das Regiment riss die Linien des Feindes auf, der das gegenüberliegende Ufer hartnäckig verteidigte, und erzwang den befohlenen Brückenkopf. Die Bataillonskommandeure mussten energisch einschreiten, um zu verhindern, dass die Soldaten über die vorgegebene Linie hinausstürmten. Anschließend kämpfte das Regiment bis zum 19.9.1939 im Bzura-Weichselbogen und vollendete am nächsten Tage im Waldgelände nördlich Budy-Star die Einkreisung beträchtlicher feindlicher Kräfte. Rund 3000 Gefangene und bedeutende Mengen an Kriegsmaterial aller Art fielen in die Hände des Regiments. Damit hatte das Regiment seine Feuertaufe bestanden. Gleichzeitig stand es zum ersten Mal an den Gräbern seiner 7 Gefallenen. (Gesamtzahl später korrigiert auf 10)

Der Rest der Division sichert die deutsch-belgischen Grenze am Westwall in der Eifel im Raum Schleiden-Monschau-Hallschlag-Losheim-Prüm-Schneeeifel

Im Späten Oktober des Jahres 1939 wird die 22. ID zum Truppenübungsplatz Sennelager verlegt, wo sie als Luftlandetruppe geschult werden soll. Danach bekam sie dann den Zusatz "Luftlande", und hieß ab sofort 22.Infanterie-Division (Luftlande). Damit war die erste Luftlandeeinheit der Deutschen Wehrmacht geschaffen. Aufgabe war es, durch einen Lufttransport in Kampfgebiete gebracht zu werden, die noch nicht durch reguläre Bodenverbände erreicht worden sind, sondern durch deutsche Fallschirmjäger gesichert wurden.

Eisenbahn-Transport der Division an die pfälzisch-lothringische Grenze beiderseits Dahn. Die im Polenfeldzug eingesetzten Teile kehren zur Division zurück.

Die Division wird am xx.xx.xxxx abgelöst und im mot-Marsch und E-Transport in das Münsterland, Raum Teutoburger Wald-Osnabrück-Münster-Lippstadt-Paderborn verlegt. Das IR 16 verlegt nach Mecklenburg (Raum Hagenow-Ludwigslust).

1940
Ende März 1940 verlegt das IR 16 in den Unterkunftsraum der Division.

Ab 10. Mai 1940 - Luftlande-Einsatz in Holland

Auszug aus Metzsch - Geschichte der 22. Infanterie Division:

Die nun vorgesehene LL-Operation im Divisionsrahmen und die Landung hinter den Linien des Feindes waren etwas ganz Neues. Ohne Vorschriften wurden in täglichen Übungen die taktischen Regeln und die Ausrüstung (Westfalen) in Erfahrung gebracht, die für den LL-Einsatz von Wert zu sein schienen. Das LL-Gerät, das für die Infanterie-Regimenter schon in den Standorten bereitlag, wurde herangeführt. Für die schweren Waffen arbeiteten die Waffenmeistereien fieberhaft daran, alles Gerät für einen kommenden Einsatz brauchbar zu machen. Das Artillerie-Regiment wurde mit Gebirgskanone 15 (Weltkriegsgeschütz der Skoda-Werke) ausgerüstet und diese durch Kleinpferde beweglich gemacht. Alle Kampfverbände waren in Verladeeinheiten nach Maßgabe der Tragfähigkeit einer Ju 52 eingeteilt:

• 16-18 Mann mit leichten Inf.-Waffen und Munition oder
• 12 Fallschirmjägers
• 1 Geb.-Kan. 15 + Kleinpferd + Pferdeführer und Richtkanonier oder
• 1 Muni-Wagen mit 15 Schuss 7,5 Granaten + 5 Mann oder )
• 13,7 Pak mit Bedienung und Munition oder ) von Hand zu ziehen
• 12 cm Fla-Geschütz mit Bedienung und Munition )

Neben dieser LL-Einteilung und -Ausrüstung blieb die Ausstattung der Infanterie-Division bestehen. Für den Fall eines LL-Einsatzes wurden die Teile, die nicht in Flugzeuge verladen werden konnten (1eFH 18, Feldküchen, Gepäcktrosse usw.), zu so genannten Erdstaffeln zusammengefasst. Diese Zwiespältigkeit erschwerte den Dienst erheblich. Ende März 1940 wurde I.R. 16 wieder in den Unterbringungsraum der Division verlegt - es schien ernst zu werden. Inzwischen erfolgte die Besetzung Norwegens.

Am 8. Mai 1940 rief Generalleutnant Graf Sponeck die Kommandeure seiner Division in einem kleinen Gasthaus zu Wiedenbrück zusammen und gab die Kampfaufträge bekannt: I.R. 16 wurde der 7. Flieger-Division (Gen. Student) unterstellt und sollte in Zusammenarbeit mit Fallschirmjägern die Brücken über Waal und Maas bei Rotterdam und Dordrecht unzerstört in Besitz nehmen, die für den Vormarsch schneller deutscher Truppen aus Südholland von Bedeutung waren. Die 22. Division sollte mit den beiden anderen Regimentern nach vorausgegangener Inbesitznahme der Landeplätze durch das I. und II. Bataillon des Fallsch.Rgt. 3 an drei Stellen um Den Haag landen, die Hauptstadt nehmen, die Regierung ausschalten und die Königin gefangen nehmen (Führerbefehl). Mit der rechtzeitigen Flucht der Regierung entfiel der zweite Teil des Auftrages am Vorabend des Einsatztages. Voraussetzung für den Erfolg des Unternehmens war eine starke deutsche Luftüberlegenheit, um den Mangel an schweren Waffen bei der Erdtruppe auszugleichen und den Nachschub aus der Luft auch bei Tage zu gewährleisten.

Die Durchführung der LL-Einsätze am 10. 5. 1940 gelang nicht in der erwarteten Weise. Das Moment der Überraschung kam nicht zum Tragen, die Luftlandung wurde von den Holländern seit dem 2.5. erwartet, und die Regimenter 47 und 65 fanden die befohlenen Landeplätze stark besetzt und teilweise sogar vermint vor. Offenbar waren Mängel in der Geheimhaltung aufgetreten, und das Feindbild war unvollständig gewesen. Die vorbereiteten Luftangriffe brachten keinen vollen Erfolg, die zunächst landenden Fallschirmjäger konnten die Landeplätze nicht wirksam genug freikämpfen. So geriet die erste Welle der 22. Division in starkes Abwehrfeuer und hatte noch vor Verlassen der Transportflugzeuge große Verluste. Mehrere Maschinen wurden nach der Landung durch Gewehrfeuer, Artilleriebeschuss oder feindliche Kampfflugzeuge in Brand geschossen und sperrten das Rollfeld für die nachfolgenden Teile. So mussten mehrere Maschinen beladen zu ihren Abflughäfen zurückfliegen, andere führten in der Umgebung Notlandungen durch. Nur ein geringer Teil der Flugzeuge konnte wieder nach Westfalen zurückfliegen, wo die nachfolgenden Wellen auf Verladung warteten. Etwa 10 bis 15 Maschinen wurden beladen in der Luft abgeschossen. So betrug schließlich die Stärke der bei der 22. Division gelandeten Teile etwa 2000 Mann, die in 14 kleine Einheiten aufgesplittert waren. Etwa 5000 Mann der fliegenden Staffel, hierunter die Mehrzahl der schweren Waffen und der Sanitätsdienste, kamen nicht mehr zum Einsatz. Außerdem kam es in den Einflugschneisen, die bis zur Grenze durch Flak und von dort aus durch Jagdverbände gesichert wurden, zur Vermischung einzelner Transportverbände und zum Auseinanderreißen taktischer Einheiten.

Gelandete Ju 52 der Luftlandetruppen auf der Straße Den Haag-Rotterdam
Gelandete Ju 52 der Luftlandetruppen auf der Straße Den Haag-Rotterdam

Am planmäßigsten verlief der Einsatz des IR. 16, das der 7. Fliegerdiv. unterstellt war, in deren Händen die Gesamtabwicklung der Luftlandung in Holland lag. Als Landeplatz war LR. 16 der Flugplatz Waalhaven südlich Rotterdam zugewiesen worden. Nachdem die in den Flugzeughallen bereitgestellte Gegenstoßreserve des Feindes durch Bombenangriffe vernichtet worden war, warfen Fallschirmjäger und Vorauszüge des III./16 den Gegner in schneidigen Angriffen aus den Stellungen am Flugplatzrand, so daß die Landung verhältnismäßig geschlossen und ohne größere Verluste gelang, wenngleich der Flugplatz unter dem Feuer holländischer Kanonenboote lag. Mit LR. 16 waren die 4./A.R. 22, 1. und 2./Pi 22, Teile des Fla.Btl. 22 und der 3. Zug der 2. San.Komp. gelandet. Nach Blockierung der anderen Landeplätze landeten hier auch die 4., 7. und 13./65. und ein Geschütz der 3./A.R. 22. Im Laufe der nächsten Tage stießen die 14./47 und Teile der 5./65 und 5./A.R. 22 hinzu, die in der Nähe gelandet waren.
Während die 11./16 (Schrader), vom Zwischenahner Meer kommend, mit Wasserflugzeugen (He 59) mitten in der Stadt Rotterdam unter den Maas-Brücken zu Wasser gegangen war und in schnellem Zupacken die Straßen- und die Eisenbahnbrücke genommen hatte, kämpfte sich das HL/16 in der Reihenfolge seiner Anlandung (Vorausabteilung Schwiebert) in verlustreichen Straßenkämpfen zur Brücke. Fünf Tage lang hielten Teile der 9./16 (Schreiber) und der 11./Fallsch. Rgt. 1 (Kerfin) - insgesamt 60 Mann - einen Brückenkopf nördlich der Maas. Die restlichen Teile des III. Bataillons lagen beiderseits der Brücken auf dem Südufer der Maas in Stellung. Eine Verbindung über die Brücken war wegen des starken Feuers, das vor allem aus dem Hochhaus erfolgte, bei Tage ausgeschlossen. Eine Batterie aus dem Nordteil von Rotterdam und holländische Kanonenboote verursachten viele Ausfälle (Obltn. Grave). Die 7. Fliegerdivision war der Auffassung, daß der Brückenkopf angesichts der großen Verluste aufgegeben werden müsse. Obstlt. v. Choltitz bestand jedoch darauf, die für den weiteren Angriff entscheidende Stellung zu halten, wie es dem ursprünglichen Auftrag entsprach, und verteidigte mit seinem Bataillon die Brücke, deren Sprengung unübersehbare Folgen gehabt hätte, gegen die erbitterten Angriffe der Holländer.


Nach Sammeln des I. und II./I.R. 16 1500 m südostwärts Landeplatz (jeder Mann hatte einen Marschkompaß bei sich) traten diese Bataillone und der Regimentsstab, teils zu Fuß, teils mit requirierten Lkw, den Vormarsch von Waalhaven über Hordijk auf Dordrecht und Ablasserdam an. Dort galt es, die Fallschirmjäger abzulösen und die Flußübergänge fest in Besitz zu nehmen. Das I. Bataillon sicherte danach an der alten Maas nach Süden, die 7./16 und die l./Pi. 22 wurden dem I. Fallsch.Rgt. 1 unterstellt und hatten heftige Straßenkämpfe in Dordrecht zu bestehen. 5. und 6./16 sowie 4./A.R. 22 sicherten an der Noord nach Osten, vor allem an der Auto bahnbrücke bei Ablasserdam, deren Vorhandensein der 22. Division nicht bekannt gewesen war. Das verst. Fallsch.Rgt. 2 hielt indessen als „Gruppe Süd" die kilometerlange Brücke bei Moordijk trotz schweren feindlichen Artilleriefeuers.
Durch nachhaltige Angriffe britischer Bomber auf den Flugplatz Waalhaven waren Landungen von Verstärkungen unmöglich geworden. Verpflegung wurde aus dem Lande sichergestellt, Munition abgeworfen, Kraftfahrzeuge und Betriebsstoff (2 Tanker) wurden erbeutet. Drei Tage lang hielt das Regiment 16 einen Raum von 17 km Länge und 10 km Breite gegen die zwar zahlreichen, aber planlosen Angriffe des Feindes. Am 13. Mai um 12.55 Uhr traf endlich die Panzerspitze des XXXIX. A.K. (9. Pz.Div.) in Hordijk ein. Der Auftrag, die Voraussetzungen für einen Angriff schneller deutscher Truppen von hier nach Norden in die schwache Flanke der „Festung Holland" zu schaffen, war erfüllt. Jetzt wurden die Vorbereitungen für den Angriff selbst getroffen. Doch zu seiner Durchführung kam es nicht mehr. Am 14. 5. um 13.00 Uhr entsandte die 7. Fliegerdiv. zwei Parlamentäre nach Rotterdam, doch die Stadt konnte sich noch nicht zur Kapitulation entschließen. Um 14.40 Uhr begann das Einschießen der Artillerie für den Übergang über die Nieuwe Maas bei Ijsselmonde. Kurz vor 15.00 Uhr erschienen zwei holländische Generale auf der Brücke, um die Kapitulation zu überbringen. Der für 15.00 Uhr angesetzte Luftangriff konnte nicht mehr zurückgehalten werden, da keine Nachrichtenverbindung zu den fliegenden Verbänden zustandekam. Um 19.00 Uhr zog das III./16 in die brennende Stadt ein.

 

Weniger geschlossen erfolgten die Unternehmungen der Regimenter 47 und 65, die der 22. Division unterstellt blieben. Das verst. I.R. 47 hatte den Auftrag, auf dem durch die 6./Fallsch.Rgt. 2 frei zukämpfenden Landeplatz I, Valkenburg, zu landen, den Rhijn-Abschnitt zwischen Leiden und Katwijk aan Zee zu sperren und mit Teilen auf Den Haag vorzustoßen. Das III. Bataillon landete am 10.5. gegen 7.00 Uhr in starkem Abwehrfeuer. Die einzelnen Ladeeinheiten mussten aus den Maschinen heraus den am Platzrand eingeschanzten Gegner angreifen und den Flugplatz erst gemeinsam mit den Fallschirmjägern in verlustreichem Gefecht nehmen. Die Maschinen, soweit sie nicht ohnehin schon in Flammen standen, konnten wegen des schlammigen Bodens nicht wieder starten. So kam es, dass das II. Btl., das mittags eintraf, nicht landen konnte -und teilweise wieder umdrehte, teilweise in den Dünen zur Notlandung niederging. Die übrigen Teile des Regimentes wurden angehalten. Der Auftrag des Regiments konnte unter diesen Umstanden nicht ausgeführt werden, nur die Stadt Valkenburg wurde genommen. Ganz auf sich gestellt hielten die gelandeten Einheiten des Regiments 47 F (Rgts.Stab mit Aufklärungs- und Nachrichtenzug, III./47 ohne II.Kp.), drei Ladeeinheiten der 6./65 und vier der 8./65 sowie andere versprengte Teile ihre Igelstellung unter Führung des verwundeten Oberst Heyser ohne Kenntnis der Gesamtlage gegen alle Angriffe überlegener Feindkräfte. Eine Verbindungsaufnahme zu den in den Dünen gelandeten Teilen der 5. und 6./47 gelang nicht.

Das LR. 65 hatte den Auftrag, auf den Landeplätzen II und III westlich. bzw. südlich Den Haag zu landen und von dort aus den Angriff gegen die Hauptstadt zu führen. Die 3./Fallsch.Rgt. 2, die den Landeplatz II (Loosduinen) nehmen sollte, war versehentlich vier Kilometer weiter südlich am Hoek van Holland abgesetzt worden. So mußte die 5./65, aus dem Flugzeug springend, den Landeplatz erst freikämpfen. Daß dies, wenn auch unter schweren Verlusten, gelang, war das besondere Verdienst von Oblt. Lingner, der die ersten drei Ladeeinheiten seiner Kompanie, später durch zwei weitere des Btl.-Stabes unterstützt, mit großem Schneid zum Angriff auf die Baracken am Platzrand führte. Wegen des Feuers, das auf den Maschinen lag, waren auch die Flugzeugbesatzungen herausgesprungen und griffen mit ihren Flieger-MG in den Kampf ein. Die Flugzeuge ver-sperrten den Landeplatz. Ein Bombenangriff britischer Kampfflugzeuge machte ihn völlig unbrauchbar. Nur die Radfahrschwadron Pollay und versprengte Teile des LR. 47 konnten hier noch vorher abgesetzt werden. Die 7. Kp. erreichte nach langem Suchen nach einem brauchbaren Landeplatz Waalhaven und wurde dort zum unmittelbaren Schutz des Gefechtsstandes der 7. Fliegerdivision in Rijksoord eingesetzt.
Von den 13 Ju des IR. 65 (im wesentlichen 6765), die auf dem Landeplatz III (Ypenburg) landeten, waren bereits 11 vor der Landung in Brand geschossen worden Auch hier waren die Fallschirmjäger zu weit südlich abgesetzt worden. Eine Handvoll Überlebender unter der Führung von Oblt. Oltmann verteidigte den Landeplatz trotz schweren Artilleriefeuers. Als auch die Munition der Beute-MGs verschossen war und weder Versorgung noch Unterstützung durch die Luftwaffe erfolgte, mußte auch im Interesse der zahlreichen unversorgten Schwerverwundeten am Abend des 10. 5. der Widerstand aufgegeben werden. Da der Landeplatz III blockiert war, landeten etwa 10 Maschinen auf der Autobahn Den Haag-Rotterdam.
In den Dünen unweit Landeplatz II war der Divisionsstab mit Teilen der Nachrichtenabteilung notgelandet. Der Divisionskommandeur sammelte in einem Waldstück alle verfügbaren Kräfte (Hptm. Hingst). Zur Nacht wurde das Waldstück wie folgt gesichert: am Nordrand durch Gruppe Pollay (Radf.Schwadron); am Westrand durch Gruppe Langmann (Teile Div.Stab und 5.'65): am Südrand Gruppe von Roon (3./Fallsch.Rgt. 2, Tle.Reiterzug 65); am Ostrand durch Gruppe Zürn (II./65, Tle.Div.Stab); als Reserve blieben im Waldstück als Gruppe Thoma der Stab der II./A.R. 22 und Tle. der 3./Pi. (Klemme). Aus dieser Stellung heraus wurde die Straße Monster-Den Haag gesperrt.

Versuche, mit IR. 47 (Valkenburg) und LR. 65 (Ypenburg) Funkverbindung zu erhalten, mißlangen, da die Funkkompanie anderwärts notge landet war und der Divisionsstab hier nur über kleine Funkgeräte und keine Funkunterlagen verfügte. Am Abend des 10. 5. gelang die Funkverbindung mit der Luftflotte 2 (Kesselring). Diese gab in der Nacht den Befehl, mit allen verfügbaren Teilen gegen Rotterdam durchzubrechen und die Stadt von Norden her abzuschließen; der Auftrag Den Haag entfiel. In beschwerlichen Nachtmärschen über Wiesen und Weiden und nach Gefechten in Wateringen und bei Den Hoorn wurde am 13. 5. Overschie erreicht. Dort erhielt die Kampfgruppe Sponeck Verbindung mit den auf der Autobahn notgelandeten Teilen (u. a. 8./65), etwa 200 Mann, die unter dem Befehl des Divisionsarztes, Oberfeldarzt Wischhusen, standen. Gemeinsam wurde in Overschie eine Front gegen Rotterdam aufgebaut und diese trotz Artilleriefeuer von rückwärts aus Delft (Volltreffer auf Gef.Stand) gegen alle Angriffe gehalten. Nach der Kapitulation Rotterdams stellte die deutsche Panzerspitze am 14. 5. um 22 Uhr die Verbindung zur 7. Fliegerdivision her.

Besondere Verhältnisse herrschten bei den Ladeeinheiten, die in den Dünen südwestlich Katwijk gelandet waren. Da hier keine Munition abgeworfen wurde, griff man zu den zahlreich erbeuteten holländischen Waffen. Der Gefreite Schierling brachte allein eine holländische Feldkanone zum Einsatz. Wenn hier auch nach der Zusammenfassung von 136 Mann durch Oblt. Voigt trotz großer Gefangenen- und Beutezahlen keine größeren taktischen Erfolge erzielt werden konnten, so wurden doch stärkere Kräfte des Feindes gefesselt.

Auch am Hoek van Holland wurden Feindkräfte gebunden und irritiert, und zwar durch etwa 100 Mann der 2. und 3./65 unter Oblt. Martin.
Das Hauptmerkmal aller dieser Unternehmungen war das Auf-sich-gestellt-sein der einzelnen Gruppen. Nicht die Befehlsgebung im Großen war entscheidend, sondern die persönliche Initiative des Führers der Ladeeinheit, des Dienstältesten oder Entschlossensten, der sich alle erreichbaren Kräfte unterstellte. So kam es, daß der Divisionskommandeur eine im Verhältnis zu seinem eigentlichen Kommando kleine Kampfgruppe führte, daß sich der Kriegsgerichtsrat der Division (Buhlert) im infanteristischen Einsatz hervortat und der Kommandeur des Artillerieregiments (de Boer) mit einem einzelnen Geschütz der 5. Battr. im Südteil von Dordrecht operierte und damit wesentlich zum Halten der Brücke beitrug, während die wenigen Teile seines Regiments, die überhaupt zur Landung gekommen waren, weit verstreut und die Geschütze von ihren Munitionskarren getrennt, oft nicht einsatzbereit waren. Die Divisionsführung war nicht in der Lage, durch Funkbefehle ein planvolles Zusammenwirken der über 50 km verstreut kämpfenden Teile zu erwirken. Doch nachdem der Angriff auf Den Haag schon im Anlanden unmöglich gemacht worden war, konnte der Auftrag für die einzelnen Teile der 22. Division im Wesentlichen nur noch im Ausharren bestehen. Wenngleich der Luftlande-Einsatz aus dem Blickwinkel der einzelnen Ladeeinheit als gescheitert angesehen werden mußte, so führte dieses Ausharren doch zum Sieg. 2000 Mann fesselten drei holl. Divisionen und verwirrten die oberste Führung der holl. Armee.

Am 14. Mai 1940 um 18.30 Uhr kapitulierte Holland bedingungslos. Erst jetzt trat die zahlen- und waffenmäßige Unterlegenheit der gelandeten Kräfte so recht zu Tage, als die Gefangenen mit ihren Waffen zu den Sammelplätzen strömten. Daß es den tapfer kämpfenden Holländern nicht gelungen war, die gelandeten Angreifer zu vernichten, obgleich sie den Angriff erwartet hatten, war offensichtlich auf mangelnde Gefechtsaufklärung zurückzuführen. Holländische Offiziere brachten immer wieder zum Ausdruck, daß sie entscheidende Angriffe nicht gewagt hätten.


Der schnelle Sieg war für die gelandeten Einheiten mit außerordentlichen Verlusten erkauft worden. 42 Prozent der Offiziere und 28 Prozent der Uffz. und Mannschaften waren ausgefallen, bei einigen Teilen (z.B. III./16, II./65) bis zur Hälfte.
Die Versorgung der meisten Verwundeten hatte nur dadurch sichergestellt werden können, dass sie dem Gegner als Gefangene übergeben worden waren, der die Betreuung vorbildlich gehandhabt und Gefangene nur vereinzelt nach England abtransportiert hatte (u. a. Oberst Friemel). Die Flugzeugverluste hatten eine empfindliche Lücke in die Transportluftflotte geschlagen, etwa 90 Prozent der Ju's der ersten Welle waren nicht zurückgekehrt und ein großer Teil des fliegenden Personals ausgefallen.

Während die eingesetzt gewesenen Einheiten fünf erholsame Tage in den Luxushotels von Katwijk aan Zee und Scheveningen verbrachten, wurden die Erdstaffeln und die Teile der fliegenden Staffel, die vergebens zum Flugplatz marschiert waren, im Bahntransport an die holländische Grenze in den Raum Kleve-Goch-Kevelaer-Geldern gebracht. Von hier aus konnten sie wenigstens einen Blick über die Grenze nach Nijmwegen und Eindhoven werfen. Am 21. Mai nahmen sie die LL-Kämpfer, die mit einer langen Kolonne von Beute-Kraftfahrzeugen eintrafen, jubelnd in Empfang. In Anerkennung ihrer Leistungen wurde die Division für zehn Tage in die Heimatstandorte beurlaubt, wo jeweils die halbe Einheit für fünf Tage Urlaub erhielt. General Graf Sponeck und 17 Offiziere der Division wurden mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. LR. 16 erhielt den Befehl, sich beschleunigt für einen LL-Einsatz bei Narvik zur Unterstützung der Gruppe Dietl vorzubereiten, kam jedoch nicht mehr zum Einsatz, da die Engländer ihre Truppen inzwischen zurückzogen.

Die Erdstaffel und die nicht eingesetzten Teile der Fliegenden Staffel werden im Eisenbahntransport, die eingesetzten Teile auf Beute-Kfz. im mot-Marsch in den Raum Kleve-Goch-Kevelaer-Geldern verlegt und vereint. Die gesamte Division wird in Anerkennung ihrer Leistung für 10 Tage in die Heimatstandorte beurlaubt.

Die ersten deutschen Panzer rollen über die von den Luftlandetruppen gehaltenen Maasbrücken bei Rotterdam..
Deutsche Propaganda:
"Die ersten deutschen Panzer rollen über die von den Luftlandetruppen gehaltenen Maasbrücken bei Rotterdam..."


Holländischer Parlamentär wird von den in Rotterdam eingesetzten Luftlandetruppen in Empfang genommen
Deutsche Propaganda:
"Holländischer Parlamentär wird von den in Rotterdam eingesetzten Luftlandetruppen in Empfang genommen"

Im Juni 1940 verlegt die Division ohne IR 16 und ohne LL-Gerät in den Raum Aachen und begibt sich per Marsch durch Belgien über Verviers, Dinant, die belgisch-französische Grenze westlich Fumay, über Aubenton und Marle in den Raum St. Quentin.

Im Juli 1940 verlegt die Division über Mons und Brüssel nach Antwerpen. Hier stößt das IR 16 wieder zur Division.

Von August 1940 bis Januar 1941 Vorbereitungen und Ausbildung für das geplante Unternehmen "Seelöwe" im Raum Herenthals, Turnhout und an der holländischen Grenze, anschließend Sicherungsaufgaben.

1941
Im Februar 1941 Verlegung der Division im E-Transport in den Raum Salzwedel-Stendal-Genthin-Magdeburg. Dort Übungen und Lehrgänge in Zusammenarbeit mit der 7. Flieger-Division zum Thema Luftlandungen auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow. Das AR 22 wird auf modernes LL-Gerät umgerüstet.

März-Mai 1941 Die Division verlegt im E-Transport in den Raum Troppau. Die Fliegende Staffel verlegt weiter im mot-Marsch über Wien nach Rumänien. Der geplante LL-Einsatz gegen Jugoslawien bei Skopje entfällt jedoch wegen der Kapitulation des Landes. Die Erdstaffel wird im E-Transport in den Raum Kronstadt zugeführt. Sicherung der Erdölfelder von Ploesti gegen etwaige Angriffe durch Fallschirmtruppen.

Juni 1941 Die Division verlegt im E-Transport in den Raum südlich Botosani. Das LL-Gerät wird zur Einlagerung nach Siebenbürgen gebracht. Der 11. Armee unterstellt und Bereitstellung zum Angriff auf die Sowjetunion im Raum Suceava-Botosani-Harlau.
Angriff über den Pruth bei Stefanesti, Vorstoß nach Nordosten gegen Mogilew. Dabei schwere Abwehrkämpfe bei Parjota (von 300 angreifenden sowjetischen Panzern werden von der Division 47 abgeschossen oder mit Nahkampfmitteln vernichtet). Angriff über den Dnjestr beiderseits Arionesti. Vorgehen nach Südosten über den Raum nördlich Rudniza und Kodyma in den Raum östlich von Balta.

August 1941 Verfolgungskämpfe über Nikolajewka zum Bug im Raum südlich Wossnessensk. Nach dem Bugübergang bei Belousowka Vorgehen über Ingul und Ingulez gegen Berislaw. In außerordentlich erbitterten Strassenkämpfen wird der Ort durch das verstärkte IR 16 genommen (ca. 2000 Gefangene und 500 gefallene Sowjets).
Trotz stärkster Gegenwehr wird der Übergang über den Dnjepr bei Berislaw erzwungen.

26. August 1941
Die AA 22 unter Oberstleutnant von Boddien nimmt den Westteil der Ortschaft Berislaw nach schweren Häuserkämpfen.
Harte Abwehrkämpfe im Brückenkopf zwischen Kachowka und Mal.
Vorgehen durch die Nogaische Steppe an den Nordzugang zur Krim. Die Vorausabteilung der Division (AA 22, 3./Pz.Jg. 22, 3./Pi. 22) dringt weiter nach Osten vor und erreicht über Gromowka und Nowo Troitzkoje den Raum westlich Melitopol, dann Rückkehr zu Division.
Das Gros der Division marschierte an den Siwasch südlich Gromowka-Nikolajewka. Sicherung und Aufklärung am Siwasch und am Asowschen Meer.

Oktober 1941 Abwehrkämpfe der Kampfgruppe Choltitz (IR 16, AA 22, Pz.Jg.Abt. 22, 3./Pi. 22, III./AR 22) bei Melitopol, dann kampflose Einnahme der Stadt. Verfolgung des Gegners bis Nogaisk bzw. Berdjansk.
Die wieder versammelte Division wird abgelöst und südöstlich Armjansk zum Angriff auf die Krim bereitgestellt. Harte Durchbruchskämpfe um einen Krimzugang südlich des Magensees.

Am 18. Oktober 1941 dringen die Bataillone des IR 65 unter Oberst Haccius in das feindliche Stellungssystem ein, während der Angriff des IR 47 in Stacheldraht-Hindernissen und schwerem Abwehrfeuer zusammenbricht. Erst ein Entlastungsangriff des IR 16 aus der Reserve ermöglicht die Erstürmung des Hünengrab Assis.
Weitere Kämpfe nördlich und südlich Kopejka.
Säuberungskämpfe von Teilen im Siwasch, dabei Wegnahme von Taganasch und Herstellung der Verbindung nach Norden über Genitschesk.
Vorgehen über Dschankoj, den Raum östlich Simferopol, über das Jaila-Gebirge hier verlustreiche Gefechte bei Sably und Beschuj gegen die Schwarzmeerküste.
Kämpfe im Raum Aluschta, Teile in Bachtschisseraj und Suja.

9. November 1941
Die Division dreht nach Westen in den Raum nördlich Sewastopol ab. Stellungskämpfe, dann Abwehr von Ausbruchsversuchen der eingeschlossenen sowjetischen Festung Sewastopol zwischen Katscha- und Belbektal. Sehr schwere Angriffskämpfe auf die Festung beiderseits des Belbektals, gegen die Kamyschly-Schlucht und im Katschatal mit nur geringem Geländegewinn. Abbruch des Angriffs.

1942
Januar bis Anfang Mai 1942 Verbissene Abwehrkämpfe gegen eine bei Eupatoria gelandete sowjetische Marine-Brigade, anschließend Belagerungskämpfe beiderseits Belbek.

Ende Mai 1942 wird die Division abgelöst und in den Raum westlich Belbek verschoben.

Juni 1942 Angriff auf und Einnahme der Festung aus dem Raum westlich Belbek -Kamyschly gegen zähen Gegner. Dabei schwere Kämpfe in der Kamyschly-Schlucht, um den Eisenbahnberg, die Festungswerke "Stalin", "Sibirien", "Wolga" sowie an der Sswernajabucht. Erzwungener Übergang über die Sswernajabucht aus der Wolfsschlucht bzw. dem Höllental. Bildung eines Brückenkopfes zwischen "Hufeisen" und "Sektkeller", dann Abdrehen nach Westen und Angriff auf Sewastopol. Einnahme der Stadt.

2. Juli 1942 Die Division wird abgelöst, sammelt im Katschatal und marschiert über Bachtschisseraj, Simferopol und Suja in einen Unterkunftsraum bei Karasubasar. Auffrischung. Abgabe aller Pferde und schwerer Waffen.

August 1942 Verlegung im E-Transport von Feodosia, Wladislawowka usw. nach Griechenland (Transportunternehmen "Trompete"), die Masse in den Großraum westlich Saloniki, IR 47 mit II./AR 22 nach Athen.

September 1942 Die Division wird aufgefrischt, neu ausgestattet, motorisiert sowie für Luftlandeeinsätze in den Tropen ausgerüstet. Die in Athen liegenden Teile scheiden aus der Division aus und werden im Lufttransport nach Nordafrika überführt.

Oktober 1942 Die Division muss ihr LL-Gerät abgeben und verlegt im Luft- und im Schiffstransport auf die Insel Kreta.

November 1942 Stellungsbau, dann Sicherung der Insel Kreta. Sicherungsaufgaben im Bereich Rethymon und Iraklion (Heraklion).

1943
Als Besatzungstruppe auf Kreta

Abschnitt Rethymnon:
GR 16 in Rethymnon; I./16 in Spili zur Sicherung der Südküste mit der Insel Gavdos und des Landesinneren; II./16 Sicherung der Küste von Jorjupolis bis Panormon; Pi.Btl. in Prines; I./AR 22 Arjiupolis, Adele und Rethymnon; 3./Pz.Jg. in Rustika; eine Fla-Kp. in Armeni, später auf dem Flugplatz Rethymnon; AA in Perama; III./16 in Wamos.

Abschnitt Iraklion:
GR 65 in Weneraton mit III./65 zur Sicherung der Küste beiderseits Iraklion, I. und II./65 im Phaistos-Riegel bzw. am Nordrand der Messara-Ebene; Pz.Jg.Abt., 11./ 65, 1./AA und 2./Pz.Abt. 212 (Heerestruppe)
als KGr. in Pesa; II./AR 22 und H.Art.Abt. 716 bei Iraklion; FEB im Küstenabschnitt Iraklion. Rückwärtige Dienste mit Masse südlich Iraklion. Divisionsstab zuerst in Iraklion, später in Ano Archane.
Entwaffnung der italienischen Division Siena im Ostteil der Insel und Übernahme des Abschnitts durch Teile der Division.

Oktober 1943 Eroberung der ital./engl. besetzten Sporadeninseln Kos, Kalymnos, Leros, Lipsi, Patmos und Samos durch die KGr. Müller (von der Div. dabei: II./16, II./ 65, 1./Pi. 22, 2./Fla 22, 3./AR 22, 4./AR 22).

Dezember 1943 bis August 1944 Sicherung der Insel Kreta und Ausbildung.

1944
September 1944 Räumung Kretas. Im Lufttransport wird die Division ohne schwere Waffen und Gerät von Iraklion, Malemes und Suda nach Athen geflogen, das GR 16 nach Saloniki. Etwa 1.000 Mann der Division müssen zurückbleiben (diese kapitulieren im Mai 1945 vor angelandeten englischen Truppen). Kämpfe gegen griechische Partisanen im Rahmen der Räumung Griechenlands am Marathonsee nördlich Athen, entlang der Straße Athen-Theben-Lama-Larissa, am Furka-Paß, entlang der Straße Larissa Trikalla, bei Volos, und um die Straße Volos-Larissa. Andere Teile, darunter der Div.Stab, GR 65 usw. werden im E-, Schiffs- und Lufttransport von Athen in den Raum Valandovo bzw. Doiran nordwestlich von Saloniki gebracht.
Kämpfe des GR 16 unter LXXXXI. AK am Doiran-See, in Kilkis und im Raum nördlich Valandovo. Vorstoß über den Paß bei Kosturino und Einnahme von Strumica.

Oktober 1944 Das II./16 wird von Larissa im Lufttransport über Paliokastron nach Pristina geflogen und von dort im mot-Marsch auf den Prepolac-Paß geworfen. Abwehrkämpfe entlang der Rückzugsstraße und -bahn Saloniki-Veles-Skoplje-Mitrovica-Raska gegen bulgarische Truppen. Die Division ist in Kampfgruppen aufgesplittert. Rückzug im hinhaltenden Widerstand über Raska-Novipazar-Sjenica in den Raum Prijepolje. Hier Kämpfe am Jabuka-Paß und bei Mioska. Vorstoß des GR 47 entlang des Lim nach Süden über Bjelo Polje auf Mojkovac.

Dezember 1944 Herstellen der Verbindung mit dem sich aus Montenegro zurückkämpfenden XXI. Geb.AK. Sicherung der Rückzugsstraße (Jabuka-Paß) im Raum Prijepolje.

1945
Januar 1945 Absetzen über Priboj, Visegrad und Rogatica in den Raum Sokolac. Rückzugskämpfe durch das Drinatal dabei Entsatz der in Vlasenica eingeschlossenen Brigade Clotz - über Novo Kasaba nach Zvornik. Einnahme der Stadt durch GR 65. Sehr schwere, verlustreiche Abwehrkämpfe um Zvornik gegen zahlenmäßig weit überlegenen Gegner. Aufgabe von Zvornik und Rückzugskämpfe über Kozluk, Janja in den Raum Bijeljina. Sicherung im Save-Drina Dreieck und Auffrischung. Angriff aus dem Raum Brcko gegen Tuzla, der jedoch liegen bleibt.

Die Division wird umbenannt in 22. Volksgrenadier-Division.

März 1945 Abwehrkämpfe im Raum Brcko (Kroatien).

April 1945 Räumung der Stadt Brcko und Rückzug über die Save nach Norden. Abwehrkämpfe bei Suljani und harte Häuserkämpfe in Vrbanje. Absetzen über die Linie Gradiste-Zupanja auf Djakovo. Hier heftige Strassenkämpfe. Teile (verst. GR 16) werden nach Westen geworfen und kämpfen im Raum Pleternica, bei Bresnica und nördlich Sibin (AA 22, I./65). Absetzen über Andrijevci in den Raum nördlich Brod. Angriffskämpfe bei Nova Kapella und Batrina. Absetzen über Novska in den Raum nordöstlich Kutina. Hier Abwehrkämpfe bei Grubisno Polje und weiter nordwestlich bei Velika Pisamica, Severin und Stara Kaca. Rückzug im hinhaltenden Widerstand über den Raum Bjelovar in den Raum Krizevci.

Mai 1945 Hier schwere Kämpfe auf den Höhen beiderseits der Stadt.

6. Mai 1945 Absetzen in den Raum Komin.

Kapitulation im Raum Cilli. Hier kommt die Division in jugoslawische Gefangenschaft.

 
 
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