Das
Arkádi-Kloster ist das bedeutendste Nationaldenkmal Kretas und
wird als das Nationalheiligtum der Kreter angesehen. Die heutige Anlage
stammt aus dem 16./17. Jh., aber wahrscheinlich stand hier bereits 500
Jahre früher eine Kirche oder ein Kloster.
Hier fand am 9. November 1866 die letzte große Schlacht im Freiheitskrieg
der Kreter gegen die türkische Besatzung statt. Unter der Führung
des Abtes Gavril (Gabriel) aus Margarites hatten sich über 800
bis 1000 Kreter in das festungsartige Kloster zurückgezogen, eingeschlossen
und verschanzt, konnten sich aber gegen die türkische Übermacht
nicht behaupten, die ihnen ein Ultimatum zum Verlassen des Klosters
stellten. Um nicht in die türkische Gefangenschaft gehen zu müssen,
versammelten sich gegen Ende des Tages die wenigen verbliebenen Männer,
vor allem aber Frauen und Kinder im Pulvermagazin. Als die Lage aussichtslos
wurde, kam es den Überlieferungen nach zu einer Abstimmung, ob
sich die eingeschlossenen Personen ergeben oder zusammen in den Tod
gehen sollten. Nach der Entscheidung gegen eine Aufgabe brachte ein
Freiheitskämpfer mit einem Pistolenschuss das Pulvermagazin zur
Explosion. Überlieferungen zufolge sollen bei dieser Schlacht insgesamt
nur 14 Kämpfer gefangen worden sein, aber über 2000 türkische
Soldaten ihr Leben verloren haben.